Im Hinblick auf eine individuelle und ganzheitliche Förderung des Schülers in seiner seelischen, sozialen und schulischen Entwicklung, orientieren wir uns in der Tüllinger Höhe an einer heilpädagogischen Gesamtkonzeption. Diese Grundlage ermöglicht es, durch klare Strukturen Orientierung und neue Perspektiven zu geben.
Rhythmisierung
Tages-, Wochen- und Jahresabläufe in der Schule Tüllinger Höhe sind stark rhythmisiert. Diese verlässliche Struktur gibt Sicherheit und Halt. Wiederkehrende Zeitabschnitte (z. B. im Stundenplan) und ein gut gegliederter Alltag helfen besonders dem ängstlichen und konzentrationsschwachen Kind, sich auf das Wesentliche eines Schultages zu konzentrieren.
Soziales Training
Soziales Lernen im Sinne eines friedlichen, gewaltfreien Miteinanders findet neben der täglichen Konfliktbewältigung gezielt auch in Form von speziellen Trainingsangeboten oder Klassengesprächsgruppen statt.
Unsere Schüler lernen z. B. im "Coolness-Training", sich mit der eigenen Person, ihren Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Durch körperbetonte Spiele, Rollenspiele, Gespräche, Vertrauens-, Konfrontations- und Visualisierungsübungen werden Strategien zur Vermeidung und Entschärfung von Konflikten erlernt und geprobt. Die Schüler erhalten alternative Handlungsmuster zur Vorbeugung von Gewalt und werden für die Gefühle der Mitmenschen sensibilisiert.
Bewegung
Ausreichend Bewegung ist nicht nur gesund für den Körper, sie stellt auch eine wichtige Grundlage für das Lernen unserer Schüler dar. Körperliche Bewegung löst aufgestaute Spannungen, überschüssige Energie wird frei und der Schüler kann sich besser konzentrieren. Auf der Tüllinger Höhe wird den großen Bewegungspausen, regelmäßigen Sportstunden, Trainingszirkeln und Wandertagen daher sehr viel Wert zugemessen. Sport und Spiel verbessern das Körpergefühl und stellen eine kindgerechte Basis für das Erlernen von Regeln und fairen Wettkämpfen dar.
Schulleistungen aufholen und verbessern
Gezielte Zuwendung und individuelle Förderung fangen schulische Defizite auf und bringen den Schüler auf einen der Klassenstufe entsprechenden Stand. Hierfür können je nach Bedarf intensive Kleingruppen, Lese-Rechtschreib- oder Mathe-Werkstatt, fächerübergreifende Projekte sowie ein vielseitiges sonderpädagogisches Förderangebot in Anspruch genommen werden. Um ein tragfähiges Lern- und Leistungsverhalten aufzubauen, wird die Lust an der Schule und am Lernen wieder geweckt und die Schüler üben schrittweise ein selbstständiges Lernverhalten ein. Standardisierte Klassenarbeiten ermöglichen einen regelmäßigen Vergleich mit den allgemeinbildenden Schulen. Schließlich werden die Schüler gezielt (z. B. durch Probeunterricht an der Regelschule) auf die Rückschulung oder den Übergang in eine Berufsausbildung vorbereitet.
Klassenlehrerprinzip
Gravierende schulische Problemlagen erfordern aber mehr als eine gute Förderung in einzelnen Schulfächern. Wichtigstes Prinzip bei der Einteilung der Lehrkräfte ist deshalb die Ermöglichung tragfähiger, vertrauensvoller pädagogischer Beziehungen zwischen den jungen Menschen und ihren Pädagogen. In den Klassenstufen 1 - 6 unterrichten in der Regel zwei Lehrkräfte in einer Klasse. Sie sind so ausgewählt, dass sie aufgrund ihrer fachlichen Schwerpunkte den gesamten Unterricht abdecken können. Die Lehrer kennen ihre Schüler und stehen ihnen als Vertrauensperson gegenüber. Klare, einheitliche Regeln und die stete Präsenz der Lehrkräfte - auch vor dem Unterrichtsbeginn und während der Pausen - ermöglicht eine konsequente Grenzsetzung und einen Rahmen, in dem Konflikte umgehend bearbeitet werden. Aggressionen und Gewalt wird auf diese Weise vorgebeugt und es entsteht eine Schulatmosphäre, in der Lernen und Konzentration möglich werden.